Migrant*Innen lernen Deutsch

In Vöcklabruck findet im Dezember wieder ein Dialekt-Kurs für MigrantInnen statt. Kaum jemand spricht im Alltag „Deutsch“, wie es in Kursen gelehrt wird. Wohnen im Dialog Vöcklabruck, ein Projekt der Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnen Betreuung GmbH, will mit diesem Kurs ein Problem am Weg zur Integration bearbeiten. An drei Abenden sollen MigrantInnen lernen, dass „a Tia“ kein „Viech“ ist und aus einem „il“ sehr oft ein „ü“ wird.

Der Wunsch nach solchen Kursen wurde von MigrantInnen selbst geäußert und von Wohnen im Dialog aufgegriffen. „Viele MigrantInnen sprechen Deutsch auf hohem Niveau“, meint Birgit Primig von Wohnen im Dialog Vöcklabruck. „Aber mit ihren ArbeitskollegInnen können sie sich trotzdem kaum verständigen, weil sie den Dialekt nicht verstehen.“

Begrüßungsfloskeln sind noch das geringste Problem. „Pfiat di“ ist oft zu hören. Aber wo lebt jemand, der aus Schwåna oder Onång kommt? Wie viel ist fuchzen oder zwoarazwanzg? Wann ist nåchand und wo ist hiedånt? Wie ist jemand, der gscheid bled ist?

Drei Abende lang wird das Hörverständnis trainiert. Dabei wird sehr strukturiert vorgegangen. „Wir erarbeiten uns langsam die verschiedenen Lautveränderungen“, erklärt Primig. „Dadurch kann eine Art Selbstverständlichkeit trainiert werden: Wenn jemand ein Wort mit ö am Ende sagt, soll das automatisch als el verstanden werden.“ Die Liste an Dialekt-Vokabeln wird bis zum Kursende immer länger. Sogar im Bereich der Grammatik hat Dialekt eigene Regeln bis hin zur völlig korrekten dreifachen Verneinung.

Der Kurs findet an drei Abenden hinter einander statt: 3., 4. und 5. Dezember 2019.
Kursort ist das Büro von Wohnen in Dialog in Vöcklabruck.
Die Gebühr für Kurs und Skripten: € 30.

Nähere Informationen und Anmeldung bei Birgit Primig: 0676/8734 7021 oder per Email wohnen.voecklabruck@volkshilfe-ooe.at.

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